Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ist Anderssein gefährlich – lebensgefährlich. Und Josef ist anders. Geräusche und Stimmen fu¨llen seinen Kopf mit Farben, kleinste Veränderungen in seinem Alltag, verunsichern ihn; erst mit sieben Jahren spricht er sein erstes Wort. Nach heutigem Verständnis wu¨rde man ihn dem Autismus-Spektrum zuordnen. In einem Dorf am deutschen Bodenseeufer fu¨hren Josef und seine Mutter Martha ein karges Bauernleben am Rande der Dorfgemeinschaft. Als
Josef endlich zur Schule gehen darf, scheint sich sein sehnlichster Wunsch zu erfu¨llen: Dazugehören. Unter der fördernden Obhut des Lehrers entfaltet er seine besonderen Begabungen.
Über die Jahre jedoch macht sich die NS-Diktatur auch in seinem entlegenen Dorf bemerkbar, und das Gift der Propaganda beginnt zu wirken. Der Hass auf Josef wächst, seine wenigen Vertrauten beginnen zu
verschwinden, und Josef muss sich entscheiden.
Sabine Eschbach erzählt einfu¨hlsam und poetisch von der Farbenpracht einer ganz besonderen Weltwahrnehmung, aber auch von der Gefahr des
Andersseins.
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